Eines Tages fuhr Heinz mit Sabine und dem Bus nach Hause. Sie wusch die Wäsche und er dem Sohn den Kopf und danach seine Hände in Unschuld. Der Sohn ging aus und die Heizung ebenfalls. Da zog auch Heinz sich aus und Sabine aufs Bett. Er sprach zu ihr ein wenig wirr: »Nimm dir Zeit und nicht das Leben!«
Sabine erwiderte: »Ich weiß, du hast recht, aber nicht, wie es weitergehen soll. Schlag lieber die Fliegen und nicht die Zeit tot. Dreh weiter Däumchen und nicht durch.«
Da hatte Heinz genug und bald die Hosen wieder an …
Was will uns die Autorin mit dieser seltsamen Kurz(verbindungs)geschichte sagen, fragt ihr euch mit Recht. Das kleine Familiendrama in acht Sätzen bringt lauter Beispiele für die rhetorische Figur eines Zeugmas. Der Ausdruck kommt aus dem Griechischen und bedeutet »unter ein Joch spannen, etwas miteinander verbinden«. Die Regel dabei ist, dass ein Verb mit zwei verschiedenen Satzgliedern verbunden wird. Der Witz dabei ist, dass sich dabei jeweils die Bedeutung verändert.
Heinz Erhardt war ein begnadeter Zeugmatiker, aber auch Wilhelm Busch: Mit einer Axt und stillem Weh sucht man den Peter hier im Schnee. (Aus: Der Eispeter, eine Mini-Bildergeschichte, wie so oft bei Busch leicht makaber, aber wunderbar passend zum derzeitigen Wetter, :-)).
(Foto: Rolf Handke, pixelio)