Laut Sony beginnt am 11. März 2009 die Zukunft des Lesens. Dann nämlich, einen Tag vor Start der Leipziger Buchmesse, wird der erste Reader für elektronische Bücher in Deutschland zu kaufen sein. Dürfte ein spannender Tag für hiesige Buchverlage werden, die nicht mit sonderlich viel Optimismus, sondern eher mit Furcht und Zittern (siehe BuchMarkt-Interview mit dem kaufmännischen Geschäftsführer des S. Fischer Verlags) der neuen Entwicklung entgegensehen.
Sicher erwarten viele, dass E-Books billiger verkauft werden als gedruckte Bücher. Die Hersteller von E-Readern zum Beispiel hätten das gern, um ein Preisargument für die Vermarktung ihrer (voraussichtlich recht teuren) Geräte zu haben. Darauf einzugehen, wäre für die Verlage so etwas wie Selbstmord aus Angst vor dem Tode.
Der Preis des Sony PRS-505 steht inzwischen fest: 299 Euro wird die kleine elektronische Bibliothek kosten, mit dem ein reisender Vielleser nun jederzeit und an allen Orten der Welt sein persönliches Leseglück finden soll. Das ist erst mal viel Geld, obwohl: Für ein wirklich gutes Buchregal zahlt man sicher auch so viel. Ob die Verbraucher akzeptieren werden, dass die E-Books genauso viel kosten sollen wie ein gedrucktes Buch, darauf darf man wirklich gespannt sein. Thomas Knüwer jedenfalls, über dessen Blog ich auf das Thema gestoßen bin, zweifelt daran:
Denn den Lesern wird es nicht recht klar sein, warum sie nicht weniger bezahlen für ein Produkt, dessen Erstellung und Auslieferung weit einfacher scheint als die eines gebundenen Papierstapels.
Sony jedenfalls hofft mit seiner Pressemeldung bestimmt, dass sich nun ein ähnlicher Hype entwickelt wie derzeit beim I-Phone und alle wie verrückt bestellen, um sich das erste Exemplar zu sichern. Spannende Zeiten für alte und neue (?) Leser. Hier findet sich ein Test des E-Book-Readers.