Ob sich das mit der Bloggerei bei mir so auswirken wird wie bei Kerstin Hoffmann, da bin ich sehr gespannt. Habe diesen Artikel von ihr jedenfalls mit dem allergrößten Vergnügen gelesen.
Wie ich zum Bloggen kam
Ich verhehle es nicht: Noch vor einem Jahr war ich eine ziemliche Anti-Bloggerin. Ich konnte nicht verstehen, was Menschen dazu bewegt, täglich oder fast täglich vermeintlich Wissenwertes von sich, ihrer Arbeit und sogar ihrem Privatleben im Internet zu verbreiten. Eine Art Tagebuch zu führen, öffentlich sichtbar für alle und jeden, das kam mir ungefähr so vor, als ob brave, biedere Hausfrauen oder noch biederere männliche Staatsbeamten auf einmal auf die Idee kommen, auf einem Marktplatz einen Striptease hinzulegen. Vielleicht ganz witzig, aber eigentlich doch auch ziemlich peinlich – und reichlich überflüssig.
Zugegeben, zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur eine sehr oberflächliche Kenntnis von der deutschen Bloglandschaft. Ich wusste noch nicht, dass man unterscheiden muss zwischen Corporate Blogs, PR Blogs, Hobbyblogs, Fanblogs, Infoblogs usw. Und ich ahnte noch nicht, wie viel Spaß es macht, etwas zu posten und zu gucken, welche Reaktionen es darauf gibt.
Mmmh, ich vermute mal, das hat etwas zu tun mit der Vorstellung: Ich habe etwas geschrieben und es wurde veröffentlicht. Der Traum jedes Autors, egal ob Hobbyschreiber oder Profi: veröffentlicht zu werden. Eine für alle sichtbare Plattform zu finden, auf der man sich mitteilen kann. Und das genau macht das Wilde Weise Web mit seinen Blogs möglich. Völlig unabhängig von einem Verlag, einer Druckerei, kostengünstig, zeitlich ungebunden, sofort umsetzbar und nicht zwangsläufig profitorientiert. Ich bin sicher, Johannes Gutenberg sitzt im Buchdruckerhimmel und schaut sich mit Staunen, Vergnügen und sicher öfters auch mit Schaudern an, was die Menschen heutzutage so alles mit den ihnen zur Verfügung stehenden Buchstaben treiben.
Na ja, was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass mich erst die Textguerilla zum Bloggen gebracht hat. In der Überzeugung, dafür kämpfen zu wollen, dass der Wert guter Texte mehr Anerkennung erfahren muss, war ich bei diesem Blog von Anfang an dabei. Und schwupps, war der Blogbazillus (das Blog, der Bazillus) auf mich übergesprungen. Das habt ihr nun davon, :-).
2009 – Mein Jahr der Kreativität und Innovation
Über meine Texterkollegin Biggi Mestmäcker kam zu Beginn der ersten Arbeitswoche in diesem Jahr der Hinweis, dass die Europäische Union 2009 zum Europäischen Jahr der Kreativität und Innovation erklärt hat. Damit soll die Bedeutung geistigen Schaffens für die persönliche, soziale und wirtschaftliche Entwicklung herausgestellt werden.
Das unterschreibe ich sofort. So kreativ und innovativ bin ich nämlich noch nie in ein Jahr gestartet. Dank meiner Mittextine Ina Baumbach aus dem besten Netzwerk der Welt darf ich 2009 mit einer neuen Website und meinem ersten eigenen Blog loslegen. Und ich freue mich riesig darüber, wie schön das alles hier geworden ist.
Alle Profiblogger und Profibloggerinnen bitte ich um Nachsicht, wenn ich noch Fehler mache. Ich taste mich so ganz langsam in die Blogosphäre rein und bin daher dankbar für jeden Hinweis oder Tipp, wenn mal was nicht so ist, wie es sein sollte. Diese Werkstatt hier dient übrigens gleichzeitig auch als Archiv, daher darf sich keiner wundern, wenn in den untersten Schubladen auf einmal lauter Buchtitel auftauchen, die ich entweder geschrieben oder korrigiert, lektoriert oder übersetzt habe.
In meinem Blog wird es sicher viel um Sprache gehen; um die verschiedenen Textberufe, die ich ausübe; um Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Berufsalltag einer Selbstständigen; um alles, was mit guten und schlechten Texten zu tun hat. Kreativ und innovativ – und für all meine Besucher hoffentlich interessant.