Dass so manchem Politiker aus der CSU am vergangenen Wochenende ein wenig blümerant zumute gewesen sein dürfte, nachdem Wirtschaftsminister Michael Glos seinen Rücktrittswunsch geäußert hatte, lässt sich leicht vermuten … Blümerant – hat das eigentlich was mit Blümchen zu tun? Keineswegs, sagt das Duden-Herkunftswörterbuch, das Adjektiv wurde im 17. Jhd. aus dem französischen bleu mourant = sterbendes Blau entlehnt. Wenn einem blümerant vor Augen wird, ist damit der Farbschleier gemeint, der sich bei Schwindelanfällen über die Augen legt.
Ich liebe ja solche alten wohlklingenden Wörter und begrüße alle Unternehmungen, die das Ziel haben, Wörter vor dem Aussterben zu bewahren. So wie es der Braunschweiger Designer Kay-Uwe Rohn 2004 gemacht hat mit seinem Wortmuseum. Oder der Autor Bodo Mrozek mit seinem Lexikon der bedrohten Wörter. Und ganz zufällig bin ich am Wochenende im LizzyNet auf ein recht unterhaltsames Quiz gestoßen, mit dem jeder testen lässt kann, ob er oder sie zum Erhalt von bedrohten Wörtern beitragen kann. Und lernen kann man dabei auch noch was. Ich hab jedenfalls vorher nicht gewusst, was ein Herrenwinker ist.
Ach ja, der Ordnung halber sei noch hinzugefügt, dass es auch auf Spiegel online ein Quiz der bedrohten Wörter gibt, wobei ich das LizzyNet-Fragespiel eindeutig charmanter finde.
Tja, und um die Kurve nun wieder zu kriegen zur CSU: Dem Rücktrittsgesuch des Ministers ist wohl so manche Unbill (Kränkung, Unannehmlichkeit) vorangegangen und die Ranküne (Groll, Rachsucht) war recht groß (aua!).